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Geschichte

 

Ing. Rudolf Urbanitzky gründete die Firma 1895 und leistete mit seinem Lebenswerk als weithin bekannter Pionier in der Feuerfesttechnik – ein Grundpfeiler der Industrie – einen wesentlichen Beitrag zur industriellen und technischen Entwicklung in der gesamten Donaumonarchie und darüber hinaus im Zarenreich.

Während seiner erfolgreichen Karriere errichtete Ing. Urbanitzky hunderte Schornsteine, zahlreiche Kessel- sowie Pfanneneinmauerungen und Maschinenfundamente und führte Schornsteinreparaturen im großen Stil durch. Sein Unternehmen galt als Vorreiter, wenn es um den Bau und die Wartung industrieller Feuerungsanlagen ging, die für den effizienten Betrieb von Fabriken und anderen Industriebetrieben von entscheidender Bedeutung waren. Mit Firmensitz in Linz baute Urbanitzky in der Industriestadt fast alle industriellen Feuerungsanlagen der Gründerzeit um die Jahrhundertwende.

Im Zuge des rasanten wirtschaftlichen Wachstums der Region weitete sich der Wirkungskreis des Unternehmens schnell über die Grenzen von Österreich-Ungarn hinaus aus. Urbanitzky realisierte Projekte in verschiedenen Ländern und Regionen, darunter Böhmen, Mähren, Galizien und Ungarn. Besonders bemerkenswert war der rasche Aufstieg des Unternehmens im Adriaraum, wo es Urbanitzky gelang, sich eine Monopolstellung am Adriahafen Triest zu sichern. Der Erfolg des Unternehmens erstreckte sich auch auf weitere Adriahäfen wie Istrien, Krain und Kroatien, in denen Urbanitzky ebenso imposante Ingenieurleistungen vollbrachte, die bis heute als technisches Erbe gelten.

Durch diese weitreichende geografische Expansion und die Qualität der gelieferten Arbeiten etablierte sich das Unternehmen als einer der führenden Anbieter im Bereich Feuerfesttechnik und trug maßgeblich zur technologischen und industriellen Entwicklung der Region bei.

Im Jahr 1921 übernahmen der Industriekaufmann Egon Köller und der Baumeister Eugen Lusenberger, letzterer ein langjähriger Freund von Ing. Rudolf Urbanitzky, das Unternehmen. Während Egon Köller das Unternehmen rasch verließ, zeigte sich der Geschäftssinn von Eugen Lusenberger als entscheidend für das Überleben und den Erfolg der Firma in wirtschaftlich schwierigen Zeiten.

Besonders in den Jahren von 1927 bis 1934, als die Weltwirtschaftskrise auch die Industrie hart traf, konnte Lusenberger durch seine geschäftliche Weitsicht und seinen Führungsstil das Unternehmen stabilisieren. Trotz der widrigen Umstände blieb der Betrieb weitgehend erhalten, und viele langjährige Kunden hielten dem Unternehmen die Treue. Noch wichtiger war jedoch, dass es Lusenberger gelang, in dieser schwierigen Zeit auch zahlreiche neue Auftraggeberzu gewinnen und so die Basis für eine spätere Expansion zu schaffen.

Zu den größten und bedeutendsten Aufträgen während dieser Zeit zählten die wärmewirtschaftlichen Anlagen der staatlichen Tabakregie in Linz. Bei diesem Projekt kamen die damals modernsten Methoden der Feuerungs- und Klimatechnik zum Einsatz, die mit großem Erfolg erprobt wurden. Dieser Auftrag setzte neue Maßstäbe für die Feuerungstechnik und stärkte das Unternehmen als führenden Anbieter in der Branche. Eugen Lusenberger legte mit seiner Arbeit nicht nur den Grundstein für die weitere Expansion des Unternehmens, sondern prägte auch nachhaltig die technologische Weiterentwicklung im Bereich der Feuerfesttechnik.

Seine Arbeit und die zukunftsorientierte Ausrichtung des Unternehmens trugen entscheidend dazu bei, dass das Unternehmen trotz der schwierigen Wirtschafts- und politischen Umstände in dieser Zeit eine solide Grundlage für die kommenden Jahrzehnten schuf. Eugen Lusenberger führte das Unternehmen bis zu seinem Ableben im Jahr 1950, wobei seine visionäre und zukunftsorientierte Unternehmensführung als Schlüssel für die erfolgreiche Weiterentwicklung des Unternehmens gilt.

Entwicklung seit 1950

Nach den schwierigen Kriegsjahren, in denen sich die Auftraggeber stark reduziert hatten und die meisten Bauaufträge von der Wehrmacht vergeben wurden, erlebte das Unternehmen ab 1950 einen bemerkenswerten Wiederaufschwung. Die Anzahl der eingesetzten Fachkräfte stieg von 12 auf zeitweise mehr als 200 und verdeutlichte damit die rasante Expansion und die zunehmende Bedeutung des Unternehmens in der Branche.

Nach dem tragischen Unfalltod Eugen Lusenbergers übernahm Ing. Novak die Leitung des Unternehmens für 9 Jahreund führte das Unternehmen zur vollsten Zufriedenheit von Cäcilia Lusenberger, der Witwe und Inhaberin. Unter Novaks Führung konnte die Firma stabil bleiben, bis die beiden Söhne von Eugen Lusenberger, Ing. Clemens Lusenberger und Bmst. Markus Lusenberger, die Firma übernahmen und die Geschäfte weiterführten.

Mit dem Fokus auf die Feuerungstechnik und den Fortschritten der Wärmetechnik entwickelte sich die Konstruktion der Schornsteine zunehmend auf völlig neue Weise. Besonders hervorzuheben ist, dass der Industrieofenbau mit kontinuierlich erweiterten Spezialisierungen im Vordergrund stand, die zur Entwicklung neuer Industrieofentypenführten. Dieser Bereich wuchs dynamisch und ermöglichte es dem Unternehmen, sich als führenden Anbieter in der Feuerfesttechnik zu etablieren.

Eine der großen Errungenschaften der beiden Geschäftsführer war die maßgebliche Beteiligung an der Entwicklung des damals einzigartigen Fertigteilkaminsystems „MOLA“. Dieses innovative System setzte neue Standards in der Kaminbau-Industrie und wurde schnell zu einem Markenzeichen des Unternehmens. Doch das Unternehmen zeigte seine Leistungsstärke nicht nur in Innovationen, sondern auch durch bedeutende Aufträge wie die Zustellungen an die Hochöfen der Linzer VOEST, sowie an weitere Anlagen der Linzer Schwerindustrie. Ebenso trugen Tunnelöfen für die Wienerberger Ziegelwerke, Steirische Magnesitwerke in Krems und Reparaturen an Industrieschornsteinenzur weiteren Etablierung des Unternehmens bei.

Das Unternehmen erweiterte seine Tätigkeitsfelder auch international. In dieser Zeit wurden auch große Projekte in Russland, Holland, England, Korea und Brasilien erfolgreich umgesetzt. Außerdem führte eine Tochterfirma in Recklinghausen (Deutschland) Aufträge durch, die sich hauptsächlich auf Kokereien konzentrierten. Ein weiteres bemerkenswertes Projekt war der Bau des höchsten Schornsteins der Firma, der mit einer beeindruckenden Höhe von 120 Metern in Ilsenburg (DDR) errichtet wurde.

Zu den bedeutenden Auftraggebern der Ära Köller und Lusenberger gehörten unter anderem Unternehmen wie Anna-Hütte Hammerau (Deutschland), Westofen Didier (Deutschland), Ofu Werke, Bruckmann & Bund (Deutschland), Siderforni (Italien), VOEST Alpine Linz (Österreich), Donawitz Alpine Montan AG (Österreich), Vereinigte Metallwerke Ranshofen-Berndorf AG (Österreich), sowie Salzburger Aluminiumwerke (Österreich) und Steyr-Daimler-Puch AG (Österreich). Auch Unternehmen aus der Textilindustrie, wie Hämmerle, Rhomberg, Getzner und Mutter, Elastisana und viele mehr, gehörten zu den Auftraggebern.

In den folgenden Jahren wurden weiterhin zahlreiche Projekte aus den Bereichen Lebensmittelindustrie, Brauindustrie, Holzverarbeitung, Farbenerzeugung, Molkereien, ÖBB, Fernheizwerke und anderen Industriezweigen realisiert.

Seit 2001 befindet sich die Firma unter der Leitung von Konrad Lusenberger, dem Sohn von Clemens Lusenberger. Er gründete 2010 das Unternehmen als Spezialbaugruppe neu. Unter dem Dach dieser Gruppe befinden sich neben den Firmenzweigen „Kamin-Profi“ Edelstahlkamine und Lusenberger Feuerfestbau auch das Grazer Unternehmen LSH Feuerfestbau, vormals Reicher Feuerfestbau. Diese Erweiterung der Unternehmensstruktur ermöglicht es, auch weiterhin führend im Bereich Feuerfesttechnik und Industrieofenbau zu bleiben und sich auf die neuesten Anforderungen der Branche einzustellen.

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